Die Masterarbeit ist eine höherwertige Abschlussarbeit, welche entweder literarisch oder empirisch gestaltet werden kann. Sie unterscheidet sich durch die Ansprüche von einer Bachelorarbeit . Mit Blick auf die Empirie gibt es qualitative und quantitative Methoden. In den Geistes- und Sozialwissenschaften erlauben qualitative Ansätze einen detaillierten Einblick in die Forschung. Nicht selten werden hierzu Interviews geführt, welche entsprechend vorbereitet werden müssen. Ein Interviewleitfaden für eine Masterarbeit ist dabei die Grundlage für die Durchführung des Interviews. Er ist die Richtschnur, nach welcher sich das Gespräch orientiert.
Ein Interview bzw. Experteninterview ist eine systematische und gezielte Befragung. Wer einen Interviewleitfaden erstellen will, sollte dabei auf die Logik der Fragen und deren Reihenfolge achten, damit der Leitfaden genau das wird, was er sein soll – ein Leitfaden. Die damit zusammenhängende Ergebung kann mit verschiedenen Methoden ausgewertet werden, so z. B. mit der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Die Basis für die Analyse und Auswertung sind jedoch die passenden Fragen, welche im Interviewleitfaden für eine Masterarbeit strukturiert werden.
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Wie bei allen Projekten, stellt sich die Frage, wie man beginnen soll. Hier kann man entweder auf die eigene Erfahrung vertrauen oder aber sich an Methoden orientieren, welche grobe Vorgaben für die Reihenfolge der Fragen schaffen. Ein Interviewleitfaden ist definiert als der Ablauf des Interviews. Das heißt, wenn du ihn erstellst, hast du sogleich das gesamte Vorgehen des Interviews. Dabei ist auf die Art des Interviews zu achten. Beim teilstrukturierten oder halbstrukturierten Interview, auch bekannt als „semi-structured interview“, dient ein Interviewleitfaden als Basis. Dieser Leitfaden besteht aus einer Liste offener Fragen, bei denen keine festen Antwortmöglichkeiten vorgegeben sind. Er bietet eine Struktur, die die Vergleichbarkeit der verschiedenen Interviews sicherstellt und gleichzeitig die Flexibilität ermöglicht, den Leitfaden an die spezifische Interviewsituation anzupassen. Das halbstrukturierte Interview wird häufig auch als Leitfadeninterview bezeichnet. Wer also einen Leitfaden für ein Interview erstellt, der nutzt ein halbstrukturiertes Interview, wenn offene Fragen genutzt werden.
Eine Masterarbeit hat hohe Ansprüche, ist aber nicht gleichzusetzen mit einer immensen Forschung, aber auch nicht vom Level her wie eine Bachelorarbeit. Dennoch gelten die gleichen Parameter und es ist wichtig, dass du weißt, um welche es sich handelt. Wenn du einen Interviewleitfaden für deine Masterarbeit erstellen willst, konzentriere dich zuerst auf deine Forschungsfrage bzw. auf dein Forschungsanliegen: Was willst du herausfinden?
Aus dieser Grundfrage kannst du Teilfragen für ein Gespräch ableiten, die es dir ermöglichen, eine Befragung im umfassenden Sinne durchzuführen. Du kannst dabei offene wie geschlossene Fragen stellen. Am besten ist eine Kombination aus beiden. Aber du kannst auch ausschließlich auf offene Fragen setzen und so z. B. das Episodische Interview verfolgen, bei welchem die Befragten die Möglichkeit haben, viel aus ihren Erfahrungsräumen zu berichten. Gehe bei der Planung vom Interviewleitfaden für die Masterarbeit nicht von dir aus, sondern davon, was die Leute erzählen wollen. Verbinde deine Forschungsfragen mit den Elementen, die dir die Menschen mitteilen möchten. Versetze dich in ihre Lage und versuche, ihre Erfahrungen nachzuvollziehen. Je mehr du dem folgst, desto präziser werden deine Fragen, und desto besser können die Interviewpartner mit dir interagieren.
Um das Ganze etwas konkreter zu machen, ist ein Interviewleitfaden-Beispiel hilfreich. Wenn du dir dabei die Frage stellst, wie viele Fragen ein Interviewleitfaden für eine Masterarbeit umfassen sollte, dann halte dich an das folgende Beispiel. Es zeigt dir, dass es nicht so sehr um die Anzahl der Fragen geht, sondern um die Qualität der Befragung.
Zum Beispiel: Es geht um Servant Leadership. Die Befragten sind Manager.
Einleitung:
Abschluss:
Nachbereitung:
Das Beispiel zeigt dir, dass du mit Bedacht vorgehen solltest. Beginne eine einfache Einleitung, gehe dann über zu den relevanten Fragen und leite dann über zum Abschluss. Das Beispiel eines Experteninterviews zeigt dir, dass du vom Allgemeinen zum Speziellen gehen solltest bei einem geführten Gespräch. Du beginnst mit allgemeinen Fragen und näherst dich dann immer mehr den konkreten Anliegen an. Im Beispiel geht es um Servant Leadership. Dann wird erst allgemein zur Führung gefragt, um dann auf das Verständnis von Servant Leadership überleiten zu können. Danach folgen diverse Annäherungen wie Analysen, also Vor- und Nachteile, oder auch die Betrachtung individueller Erfahrungen. Zukunftsperspektiven führen zum Schluss des Interviews und zeigen auf, dass es darum geht, die Befragten vollumfänglich zu befragen. Natürlich kannst du, je nach Forschungsfrage, auch den Umfang reduzieren und z. B. Zukunftsperspektiven weglassen, wenn du mehr über die bisherigen Erfahrungen der Befragten wissen willst.